Banken & kein Dosenbier

Sport | Eigentlich wäre der Plan gewesen, dass ich heute wieder zum Sport gehe. In meinem neuen Leben ist Sport (oder die Idee davon, dass ich Sport treibe) nämlich ein Stützpfeiler. Nicht zuletzt wegen der geistigen und körperlichen Gesundheit. Unglücklicherweise habe ich aber so viel Zeit mit anderen Dingen verbracht, dass sich mein Sport-Fenster für heute fast ohne mein Zutun geschlossen hat. Glücklicherweise kommt bald ein neues Jahr, zu dessen Beginn ich es mit den Vorsätzen meist noch ernster meine als ohnehin schon.

Weihnachtseinkäufe | Neulich erzählte mir mein Mann, dass er zusammen mit jemandem studiert hat, der keine Entscheidungen treffen kann, so als Krankheitsbild. Ob es sich dabei schon um eine Abulie handelt, weiß ich nicht, aber was ich weiß ist, dass dieser Zustand mir alles andere als fremd ist. Heute habe ich beispielsweise Weihnachtseinkäufe gemacht und wollte unter anderem ein bisschen Duft fürs Zuhause kaufen – ich mag es, wenn es hier aktiv gut riecht. Ich stehe also vor dem Regal, wo es Duft gibt, in Form von Kerzen, Ölen, Wachsen, Sprays, Stäbchen, Gels und was weiß ich. Und da stehe ich eine geschlagene Viertelstunde und kann mich nicht entscheiden, welchen Duft ich kaufen soll. Was Weihnachtliches? Oder doch was Frisches? Oh, Lavendel, ich liebe Lavendel. Am liebsten ja ein ätherisches Öl. Aber braucht man dafür nicht einen Diffusor? Und sind die ätherischen Öle, die man im Drogeriemarkt kauft überhaupt qualitativ hochwertig genug? In 95% Prozent dieser Situationen kaufe ich am Ende nichts, in 5% kaufe ich irgendwas, um einfach irgendwas zu kaufen. In 100% dieser Situationen bin ich am Ende schlecht gelaunt und sauer, weil ich mich nicht entscheiden kann.

Nachhaltigkeit | Im Moment reist ein Video durch das Internet, das vom Astronauten Alexander Gerst an einem der letzten Tage seiner inzwischen beendeten ISS-Mission gedreht wurde. Er entschuldigt sich darin bEi seinen Enkeln, dass wir die Erde für sie nicht in einem besseren Zustand hinterlassen. Viele Passagen in diesem Video haben mich sehr bewegt, nicht zuletzt weil ich selbst oft beschämt bin, dass ich mir selbst nicht mehr Mühe gebe, mit der Erde und ihren Ressourcen sorgfältig umzugehen, obwohl ich mich z.B. fast täglich über den Müll aufrege, den wir in unserem Haushalt produzieren. Es kann doch nicht so schwer sein, das zu verändern, Herrschaftszeiten. Ich muss jetzt mal meinen Gedanken nachhängen, vielleicht nutzt Ihr die Gelegenheit, Euch das Video selbst mal anzuschauen.

Banken | Ich gebe zu, dass der Übergang von Nachhaltigkeit zu Banken mehr als holprig ist. Aber vielleicht passt er deshalb ja im Grunde doch ganz gut. Oder wir denken es uns passend. Nachdem ich gestern Apple Pay aktiviert habe und heute das erste Mal kontaktlos mit meiner ec-Karte meine Einkäufe bezahlte, kam ich mir in Sachen Geld schon ziemlich hipster vor. Um dem ganzen noch eins drauf zu setzen, eröffnete ich heute ein Konto bei N26. Das kostet im Standard erst Mal nichts und hat sich für mich nicht zuletzt schon wegen des abgefahrenen Legitimationsprozesses mehr als gelohnt. Video-Ident ist ja per se schon wirklich kurios, aber als die nette Dame, die meine Mutter hätte sein könnte, mich aber wie selbstverständlich durch den Prozess duzte, dann noch von da, wo sie war das Licht an meinem Handy anschalten konnte, da war es um mich vollends geschehen. Vielleicht könnte sie remote meine Blusen bügeln und ich war zu perplex, sie das zu fragen. Vorläufig werde ich das wohl nicht erfahren, aber die Kontoeröffnung war jedenfalls großes Kino mit Loge und Popcorn.

Versprechen | Wie versprochen wird es heute im Blog kein Dosenbier geben.

Titelbild: Natalie via Pexels

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