Zappenduster war es heute früh in meinem Badezimmer, obwohl die Sonne schon längst aufgegangen sein musste. Der Grund dafür war der viele Schnee, der die ganze Nacht daran gearbeitet haben muss, die Dachfenster zu- und den Garten wegzuschneien. Warum?
Lieschen Müller | Für Euch mag das so merkwürdig klingen wie für mich, als ich zum ersten Mal bemerkte, dass mein (Mädchen-)name inflationär im Umlauf ist. Man muss nämlich nicht Lieschen Müller oder Marlene Mustermann heißen, um beim selben Unternehmen in derselben Abteilung eine Kollegin mit genau identischem Namen zu haben. Bei StudiVz (oder einer anderen dieser frühen Klatsch-, Tratsch- und Baggerplattformen) fand ich mich sogar auf einmal in einer Gruppe namens “Ich heiße Melanie Voß” wieder. Kein Scheiß. Spätestens als ich dann gelernt hatte, mich selbst zu googlen war klar, dass Lieschen Müller gegen mich eine blaue Mauritius ist. Das Schicksal meinte es glücklicherweise gut mit mir und schickte mir in einem Moment tiefster Durchschnittlichkeit einen Schweizer mit wohlklingendem Namen daher, den ebenjener mir dann ein paar Jahre später freundlicherweise auch zur Mitnutzung offerierte. Heute brechen sich die Menschen zwar scharenweise das Zungenbein, wenn sie mich siezen wollen oder gehen nonchalant einfach gleich zum “Du” über, um derartige Verletzungen im Mundraum zu vermeiden, aber immerhin kann ich mich jetzt ganz beruhigt googlen.
Return to sender | So ganz will mich die Vergangenheit als Melanie Voß übrigens nicht aus ihren Fängen lassen. Denn es passiert mir immer wieder, dass ich wirklich skurrile Mails bekomme, die ganz eindeutig nicht mir gewidmet sind. Vor rund zwei Jahren fragte mich Brenda E. aus irgendwo in den USA, wann ich das nächste Mal käme, um ihr Haus zu reinigen. Eine Kindertagesstätte in Berlin lud mich – als Elternteil – zu ihrer Weihnachtsfeier ein; parallel war ich aber wohl Teil des Fachschaftsrats der Wirtschaftswissenschaftler an der Uni Magdeburg. Die Bücherei der Stadt Kingston im Bundesstaat Victoria in Australien, fordert mich nahezu zweiwöchentlich auf, entliehene Bücher zurückzubringen. Und erst gestern schickte mit der Paritätische Wohlfahrtsverband eines nördlich gelegenen Bundeslandes eine Absage auf meine Bewerbung als Fahrerin im Mahlzeitendienst. Und dabei kann ich so schlecht mit Zurückweisung umgehen.
Nostalgisches | Wie die Eine oder der Andere geneigte Leser*in vielleicht weiß, haben der Mann und ich vor fast neun Jahren das kleine Projekt “Fünf Bücher” aus der Taufe gehoben, in das wir seinerzeit ein gerüttelt Maß an Zeit und Energie gesteckt haben. Dann kamen Kinder, Vollvollzeitjobs, Umzüge, Fortbildungen, andere gemeinsame Projekte sowie zahlreiche exzellente Ausreden, die alle unsere Aufmerksamkeit ein bisschen viel von unserem Herzensprojekt abgezogen haben. Alle paar Jahre kam dann zwar der Impuls auf, mit dem Blog nochmal durchzustarten und Hand anzulegen, doch die Energie, sie wollte einfach nicht reichen. Seit ein paar Tagen schleichen wir nun aber um die Idee herum, “Fünf Bücher” “irgendwie” wiederzubeleben und seit gestern Abend steht fest: Wir machen weiter und zwar richtig. So etwas ist natürlich schnell entschieden, aber wir wären eben auch nicht wir, wenn wir es nicht ordentlich würden machen wollen und so heißt es jetzt für uns: Sortieren, entrümpeln, putzen und neu anstreichen. Und so habe ich den weitaus größten Teil des heutigen Tages damit verbracht, die Titel von mehr als 200 Blogeinträgen anzupassen, nachdem der Mann zuvor (unter Blut, Schweiß und Tränen) ein neues Theme aufgesetzt und eingerichtet hat. Das Ergebnis kann sich schon jetzt sehen lassen, obwohl wir natürlich im Hintergrund noch an Details feilen müssen.
Traumfänger | Damit der Mann in Ruhe am Blog basteln kann, habe ich die Kinder am frühen Nachmittag noch schnell zum Basteln verhaftet. Wir erbastelten Traumfänger, die von nun an die bösen Träume fernhalten sollen. Bitte sehr:
Titelbild: rawpixel.com via Pexels
Von Bienen, Papageien & Hack | From Scratch
[…] noch mehr schlechte als rechte Hobbybastlerin (der große Kleine Herr behauptet übrigens, dass der Traumfänger ihm immer nur die guten Träume wegfängt und die schlechten durchlässt, während der kleine […]