Insomnia, Porridge & viel Erkenntnis

Schlaflos in Troisdorf | Ziemlich sicher wird es nie einen Film mit diesem Titel geben, in dem Meg Ryan mich spielt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich in der letzten Nacht so gut wie gar nicht geschlafen habe und zwar in Troisdorf. Die Ursachenforschung ist schnell abgeschlossen: Ein doppelte Cappuccino mit ungewohnten Kaffeebohnen zu vorgerückter Stunde, eine energetisierende Yoga-Session, ein Fernseher am Bett, der #IBES spielte, kalte Füße sowie die Gewissheit, dass die Nacht bereits um 4:45 Uhr wieder vorbei sein würde, mischten sich zu einem gefährlichen Hallo-Wach-Cocktail. Die jüngst in einer Selbsthilfe-Lektüre erlesene These, dass ein dringender Einschlafwunsch zu einer abnehmenden Einschlafwahrscheinlichkeit führt, half mir zwar nicht weiter, aber immerhin konnte ich sie nun im Selbstversuch empirisch validieren.

Bahnhofsmission | Da ich aus diffusen Gründen immer davon ausgehe, dass Züge verspätet eintreffen, plane ich, wenn ich einen Anschlusszug erreichen muss, immer einen übertrieben ausreichend großen Puffer ein. Heute früh führte das dazu, dass ich bereits über eine halbe Stunde früher als geplant am Kölner Hauptbahnhof eintraf. Ich nutzte die Zeit, um mein latentes Heimweh mit einem kurzen Blick auf den Dom und mein kleines Hüngerchen mit einem Knusperkater-Porridge beim Haferkater zu stillen. Ich kann sowohl den Dom als auch die Porridges beim Haferkater wirklich nur empfehlen – auch der Kaffee dort kann sich trinken lassen!

Tagesfüllung | Nach der gute zweistündigen Anreise im warmen (!) IC, ging ab 10 Uhr die Coaching-Ausbildung in die dritte Runde. So sehr ich davon überzeugt bin, dass ich mich für den richtigen Ausbilder und die richtige Gruppe entschieden habe, so anstrengend sind die Wochenenden wegen der langen Anreise doch für mich. Insofern bin ich froh, dass ich mich nach diesem Wochenende “nur noch” sechs mal auf den Weg nach Osnabrück machen muss.

Inhaltlich wurde ich für den betriebenen Aufwand heute aber wieder königlich belohnt. Wir sprachen nämlich über das Karrierecoaching und darüber, wie man eigentlich herausfinden kann, was man wirklich gut kann und was ein Anhaltspunkt für den nächsten beruflichen Schritt sein könnte. Das war spannend und sehr erkenntnisreich und durchaus ja auch etwas, mit dem ich mich im letzten halben Jahr selbst intensiv beschäftigt habe. Mit dem Input von heute, hätte ich mich vermutlich leichter getan. Mein persönliches Highlight war jedoch ein Vortrag der Coachin Dr. Astrid Schreyögg (auf Video) bei dem es darum ging, welche Herausforderungen neue Führungskräfte haben und wie ein Coach ihnen dabei helfen kann, diese zu meistern. Sie beleuchtete den Kaminaufstieg (innerhalb einer Abteilung), den Quereinstieg (innerhalb einer Firma, aber aus einer anderen Abteilung) und den Seiteneinstieg (von extern). Der Kaminaufsteiger muss vor allem lernen, eine neue Rolle innerhalb einer bekannten Struktur einzunehmen. Der Quereinsteiger muss verstehen, dass sich innerhalb desselben Unternehmens unterschiedliche Teamkulturen etablieren können, an die es sich heranzutasten gilt. Und der Seiteneinsteiger braucht Hilfestellung, um ein Mobbing von unten zu verhindern, was laut Schreyögg in dieser Konstellation nicht unbedingt selten vorkommt…

(Irgendwo im Seminarraum saß heute eine immer noch ein bisschen geknickte Frau, die nach mehr als zehn Jahre endlich verstanden hat, dass sie ohne eine solche Hilfestellung und völlig auf sich allein gestellt nie eine Chance hatte, damals nicht unter die Räder zu kommen. Das hat diese Frau wieder ein wenig größer werden lassen.)

Coachsprech | Neben den Tools und Methoden, die ich aus jedem Block mit nach Hause nehme, habe ich auch immer schöne neue Fachbegriffe im Gepäck. Spitzenreiter des heutigen Tages ist die “sozio-emotionale Hausmacht” – übrigens auch ein Begriff, den Astrid Schreyögg geprägt hat.

Bälleband | Es is Halbfinale und ich habe zu Handball keine Meinung. Verzeiht.

Titelbild: Paula Schmidt via Pexels

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