Kartoffeln, Rehe & der heilige Bimbam

Erpelschlot | Was Ihr Euch so alles an Heiligabend zusammenkocht und -kredenzt beeindruckt mich wirklich sehr. Gänse, Rotkohl, Klöße, Fondue mit Fett oder Käse, Pasta mit Trüffeln, saftige Braten, knusprigen Fisch und so vieles mehr. Aber auch wenn Ihr Euch sehr viel Mühe gebt – neidisch bin ich nicht. Denn bei mir gibt es Kartoffelsalat (aka Erpelschlot) mit Würstchen und das seit immer und mit wenigen (wirklich gut begründbaren) Ausnahmen. Zwar sind die vegetarischen Wiener nicht das gelbe vom Ei, aber das Auge isst schließlich mit und würde einen Grünkernbratling aus ästhetischen Gründen verschmähen.

Für unseren Erpelschlot braucht man:

  • Festkochende Kartoffeln
  • Gürkchen
  • Hartgekochte Eier
    Schnittlauch
  • Essig
  • Selbstgemachte Mayonnaise (Eier, Senf, Sonnenblumenöl <– NICHT “Bio”)
  • Salz, Pfeffer

Wichtig ist, dass der Salat SPÄTESTENS am Vortag zubereitet wird. Am dritten Tag schmeckt er angeblich am allerbesten.

Rehe füttern |Da in unserem Haushalt 50 Prozent aller Bewohner noch sehr stark christkindgläubig sind, brauchen wir ein Ritual, das es dem Christkind ermöglicht, seine Gaben ungestört liebevoll unter dem Weihnachtsbaum zu drapieren. Seit sechs Jahren gehen wir daher am Heiligabend kurz vor dem Dunkelwerden die Rehe im Hirschgarten füttern, die inzwischen sicher schon fest mit uns rechnen. In manchen Jahren vergessen wir Dinge in der Wohnung, die Mama oder Papa nur noch schnell holen müssen, während der Rest der Bande schon im Auto wartet, in anderen Jahren – wenn die Großfamilie zugegen ist – gehen die Männer gesammelt zu den Rehen, während die Frauen das Christkind einwinken. Nun sind wir in diesem Jahr umgezogen und zum Hirschgarten ist es zu weit. Auf dem benachbarten Reitsberger Hof trieben wir glücklicherweise noch ein paar Esel auf, die zwar nicht gefüttert, aber zumindest gestreichelt werden durften. Fürs nächste Jahr brauchen wir einen neuen Plan. Falls jemand im Umkreis von Vaterstetten also streichel- und fütterbare Wildtiere kennt, freue wir uns über Anre(h)gungen.

Bescherung | In diesem Jahr haben die Kinder spürbar zu viele Geschenke (auf einmal) bekommen. So schön es ist, die beim Anblick der zahlreichen Päckchen leuchtenden Augen zu sehen, so falsch ist es doch, wenn es mehr Päckchen sind, als ein Kind wirklich verarbeiten kann. Das ist schade für das Kind und schade für die Christkindhelfer, denn natürlich wird dem einzelnen, mit Bedacht ausgewählten Geschenk in der Flut der Geschenke kaum noch Beachtung geschenkt. Das müssen wir anders, besser machen in Zukunft.

Heiliger Bimbam |Der heilige Bimbam für das bombigste Weihnachtsgeschenk dieser Saison geht übrigens an einen Kickertisch von SARDI (Modell Como), den der Mann in der Schweiz “Occasion” ergattert und mit Hilfe seiner Familie nach Vaterstetten gebracht hat. Angeblich für die Jungs. Ich werde das beobachten.

Titelbild: Pixabay via Pexels

2 Kommentare

  1. Ich bin dieses Jahr mit einer Freundin und deren erwachsenen Kindern für zwei Stunden in den Wald gefahren nach deren alter familiärer Tradition einen Baum für Tiere zu schmücken mit Äpfeln, Möhren, Meisenringen und viel Vogelfutter rund um den Baum … kann man die Tiere zwar nicht streicheln – aber zu Ostern noch mal gucken gehen, wie der Baum (hoffentlich) geplündert wurde.

    Antworten

    1. Ich habe die Bilder gesehen und fand das eine sehr, sehr schöne Idee. Vielleicht machen wir das einfach im nächsten Jahr. Wald gibt es hier genug und irgendein Tier wird sich immer freuen, wenn es unerwartet Nahrung findet.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert