Kuchen & sonstiger Luxus

Zuhause | Wenn ich nach Hause komme, an einem normalen Wochentagabend und schon im Flur riecht es nach Kuchen, dann denke ich für einen kurzen Moment, dass die Welt gar kein so schlechter Ort sein kann. Wenn sich dann noch herausstellt, dass es ein freier, also nicht zweckgebundener Zitronenkuchen ist (backen Promovierte eigentlich wirklich bessere Kuchen?), dann bin ich sogar ganz kurz geneigt, sie für wirklich richtig gut zu halten.

Luxusleere | Weil ich eine kurze Wartezeit überbrücken musste, bin ich – obwohl ich mich bekanntlich nicht für Shopping interessiere – heute rein zufällig im völlig umgebauten Oberpollinger gelandet. Dass mit dem Umbau war natürlich bisher völlig an mir vorbei gegangen, weil ich in meinem neuen Leben nur noch wirklich selten in die Stadt komme und noch seltener in diese Ecke der Innenstadt. Wie dem auch sei. Das Oberpollinger hat umgebaut und wenn man früher von den Luxuslabels noch sanft angeschmachtet wurde, empfinde ich es jetzt als echte Belästigung. Zwar ist es rein optisch betrachtet natürlich sehr schön so viele tolle Handtaschen so eng nebeneinander zu sehen, aber wenn nun plötzlich im ganzen Erdgeschoss nur noch einsame Verkäufer*innen rumstehen, die gelangweilt in ihre Handys starren, weil eben auch nicht andauernd Busse mit russischen oder arabischen Reisegruppen vorbei schauen, dann ist das latent seelenlos und für die übrige Laufkundschaft wohl eher ab- als antörnend.

Abgestelllt | Und dann war da noch der DHL-Fahrer, der mich heute förmlich ANFLEHTE, dass ich doch bitte für meine Pakete eine Abstellerlaubnis erteile, da ich nämlich NIE zuhause sei. Und bei der Gelegenheit solle ich es meinen Nachbarinnen doch auch noch ausrichten, die seien nämlich auch nie da. Dass er eigentlich Recht hat und ich das wirklich tun sollte (und werde!) – geschenkt. Was mich aber wirklich erstaunte, war die Verzweiflung, die ich in seinen Worten hörte. Irgendwie habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, was meine dauernde Nichtanwesenheit bei gleichermaßen (noch zu) hohem Online-Shopping-Volumen für den Alltag eines DHL-Fahrers bedeutet.

Geloberei | Vor ein paar Tagen hatte ich lautstark verkündet, hier täglich einen Finanz- und einen Nachhaltigkeitsstatus abzugeben. Aber tatsächlich passiert da nicht wirklich viel Nennenswertes, so auf Tagesbasis. Vielleicht mache ich einen Wochenstatus daraus, mal sehen.

Mäuler und Klauen | Im Kindergarten geht mal wieder die Hand-Fuß-Mund-Krankeheit um und ich möchte bitte sämtliche Hände, Füße und Münder gedrückt bekommen, dass sich 1. keines meiner Kind ansteckt und dass 2. ich nicht in eine vierte Runde mit dieser Ätzseuche gehen muss.

Titelbild: Alexandra Maria via Pexels.

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